Der AVÖ-Vorstand hat einen der wenigen Momente genutzt, in dem es im Vorjahr möglich war, sich persönlich zu treffen. Von 18. bis 19. September 2020 hielten wir eine Vorstandsklausur in Krems ab. Darüber möchte ich Ihnen berichten. Wir haben damit die Weichen für die nächsten Jahre der AVÖ gestellt. Ich glaube, es ist in unser aller Sinne, dass wir mit der neuen Vorstandszusammensetzung eine gute Mischung aus bestehenden Vorstandsmitgliedern, die entsprechende Erfahrung mitbringen, und neuen Kolleginnen und Kollegen, die einen frischen Spirit einbringen, gefunden haben.
Zuallererst möchte ich mich aber recht herzlich für die hervorragende Teilnahme an der Wahl des neuen Vorstands im Juni 2020 bedanken, die unter Rahmenbedingungen stattgefunden hat, die für uns alle zuvor nicht vorstellbar gewesen wären. Mein großer Dank gilt meinem Vorstandskollegen Reinhold Kainhofer, der es mit viel Engagement ermöglicht hat, unsere erste digitale Vorstandswahl durchzuführen und somit die Aktuarvereinigung Österreichs unter der neuen Präsidentschaft von Hartwig Sorger für die nächsten Jahre zukunftsfit aufzustellen, um die Interessen unserer Mitglieder sowohl national als auch international vertreten zu können.
Ich freue mich sehr, dass viele Vorstandskolleginnen und -kollegen, allen voran Karin Hirhager und Uwe Schmock, auch für eine weitere Periode zur Verfügung stehen, denn dadurch können wir Kontinuität in unserer Arbeit sicherstellen. Vor allem – und ich bin sicher, dass ich hier im Namen vieler Aktuarinnen und Aktuare spreche – ist es für die AVÖ eine Bereicherung, dass unser ehemaliger Präsident Manfred Rapf auch weiterhin mit uns an Board ist. Ich habe mit Manfred nicht nur in der AVÖ, sondern auch beruflich viele Jahre zusammengearbeitet und durfte in dieser Zeit unglaublich viel von ihm lernen. Dafür recht herzlichen Dank, Manfred. Leider war es aufgrund der aktuellen Situation nicht möglich, uns vor unseren Mitgliedern gebührend bei dir für deine Tätigkeit in den vergangenen Jahren zu bedanken, aber ich hoffe, dass wir das noch nachholen können.
Neben einer gewissen Stabilität ist es aber auch wichtig, neuen Gedanken und Ideen genügend Raum zu lassen und das eigene Denken und Tun regelmäßig zu hinterfragen. Daher haben wir den Vorstand mit jungen Kollegen René Knapp und Rainer Kaufmann verstärkt und sind überzeugt, dass sie frischen Wind in unser Team bringen. Wir freuen uns auch, dass Christian Buchta – viele kennen ihn von den Veranstaltungen in Salzburg – uns als Vertreter der Lehre unterstützt.
Last but not least funktioniert ein Team immer nur dann perfekt, wenn es jemanden gibt, der sich um alles kümmert und sicherstellt, dass der Informationsfluss funktioniert, alle Termine eingehalten werden und unsere Mitglieder bestmöglich serviciert werden. Mit Rita Michlits haben wir im vergangenen Jahr eine professionelle Leiterin der AVÖ-Geschäftsstelle gefunden. Die Kommunikations- und Marketingexpertin hat mit der neuen Website und dem ersten neuen Newsletter auch den Informationsfluss auf ein neues Level gehoben. Danke Rita, dass du uns und unsere Mitglieder so gut unterstützt.
Schwerpunkte für die Zukunft
So, jetzt komme ich zum eigentlichen Thema, über das ich berichten wollte. In unserer neuen Vorstandszusammensetzung haben wir uns im September zwei Tage „Auszeit“ vom Alltag genommen und uns abseits von Wien – im schönen Krems – zu einer zweitägigen Klausur getroffen.
Es würde hier sicherlich den Rahmen sprengen, alle Inhalte unserer Diskussionen wiederzugeben, daher möchte ich die wesentlichsten Themen zumindest anreißen. Zum einen war diese Klausur wichtig für uns, um uns auch als bunt zusammengewürfeltes Team besser kennenzulernen und unsere Erwartungen und Ziele für die nächsten Jahre abzustecken.
Hartwig Sorger als Präsident – hier möchte ich auch auf das Vorwort verweisen – bringt als ehemaliger Vizepräsident viel Erfahrung sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene mit. Seine strategische Ausrichtung zielt ganz klar darauf ab, den Berufsstand der Aktuarinnen und Aktuare weiterhin zu stärken und gegebenenfalls auch Überlegungen anzustellen, ob der Beruf ein „geschützter“ Beruf werden soll – wie etwa der Beruf des Wirtschaftstreuhänders.
Im Zuge der Diskussion zu dieser Fragestellung haben wir einmal mehr den Mangel an ausgebildeten Aktuarinnen und Aktuare diskutiert und viele gute Ideen geboren, wie wir mehr junge Menschen auf unseren Beruf aufmerksam machen und ihr Interesse an Finanz- und Versicherungsmathematik wecken können. Das bedeutet auch, dass wir auch auf Social-Media-Kanälen präsenter sein müssen und Ideen entwickeln werden, um gezielt jüngere Menschen anzusprechen, die Interesse an der Mathematik haben und ihre berufliche Laufbahn noch nicht eingeschlagen haben.
Die Wahrnehmung der AVÖ in der Öffentlichkeit wollen wir auch weiter stärken, das Netzwerk zu Politik und Wirtschaft und das Netzwerk auf internationaler Ebene weiter ausbauen.
Ein weiterer Schwerpunkt war die Fragestellung, wie und ob sich die AVÖ noch stärker international einbringen kann und soll. Grundsätzlich haben wir uns dafür ausgesprochen, wiewohl das für eine, in Relation kleine Vereinigung wie die AVÖ ressourcenmäßig durchaus herausfordernd ist, nicht zuletzt aufgrund der Reisekosten.
Auch operative Themen, wie die Aktualisierung der Standesregeln, Statuten und Geschäftsordnung oder die Anschaffung einer professionellen Mitgliederveraltungssoftware, haben wir besprochen. Das Thema Aus- und Weiterbildung, als eines unserer Schwerpunkte, stand ebenso auf unserer Agenda wie die Neuorganisation des Newsletters.
Es waren zwei sehr intensive Tage, die einmal mehr gezeigt haben, wie viele gute Ideen entstehen, wenn wir die Möglichkeit zum Austausch nutzen. Wir möchten die Aktuarvereinigung Österreichs mit ganzer Kraft und im Sinne unserer Mitglieder weiterentwickeln – immer mit Blick darauf, unser aller Ressourcen optimal einzusetzen.
Im Rahmen dieser Möglichkeiten versichere ich Ihnen – auch im Namen meiner Vorstandskolleginnen und Kollegen –, dass wir unser Bestes geben, um die Aktuarvereinigung in Ihrem Sinne weiterzuentwickeln und nach innen und außen zu vertreten.
Autorin: Ulrike Ebner, Vize-Präsidentin der AVÖ